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Ratgeber: Mit diesen Tipps stellen Sie erfolgreich auf Glasfaser um

Sie haben sich für Glasfaser entschieden? Ein wichtiger Schritt in Richtung digitale Zukunft! Wir begleiten Sie bei der Umstellung: Was bauen Anbieter, was müssen Sie selbst kaufen? Wir geben Ihnen praktische Tipps, damit die Umstellung reibungslos verläuft.


Wer Glasfaser wählt, will nicht weniger als das beste Internet. Wir führen Sie Schritt für Schritt durch den Wechsel. Bitte beachten Sie: Je nach Internetanbieter, Region oder Wohnsituation können Schritte abweichen. Fragen Sie deshalb immer bei Ihrem Anbieter nach, insbesondere wenn es um Verträge und Bauarbeiten geht. Dieser Artikel hilft, ersetzt jedoch keine Beratung Ihres Vertragspartners.

Schritt 1: Finden Sie Glasfaseranbieter an Ihrer Adresse

Bevor Anbieter in Ihrer Straße mit dem Ausbau beginnen, informieren sie intensiv. Sie erhalten eine Postwurfsendung oder Besuch von einem Haustürvertreter. Lassen Sie sich umfassend beraten und lesen Sie unseren Artikel zu Glasfaserverträgen.


Der Breitbandatlas des Bundes zeigt Ihnen, welche Anbieter in Ihrer Gegend Glasfaser bis in die Wohnung (Fiber to the Home, kurz FTTH) oder bis ins Gebäude (Fiber to the Building, kurz FTTB) anbieten. Die Angaben sind in einem Raster von 100 mal 100 Metern dargestellt. Genaue Auskünfte für Ihre Adresse erhalten Sie bei den Anbietern selbst. Hier können Sie auch frühzeitig Ihr Interesse anmelden. Gibt es Glasfaser bereits oder planen Anbieter den Ausbau konkret? Dann finden Sie Glasfaser-Angebote oft auch auf Vergleichsportalen. Diese Portale zeigen Ihnen vor dem Ausbau jedoch häufig noch keine Glasfaserverfügbarkeit an, sondern schlagen DSL oder Kabelinternet vor.


Schritt 2: Wählen Sie den passenden Glasfasertarif aus

Preise und Konditionen müssen Sie selbst recherchieren und verhandeln. Besonders wichtig: die Kosten für den Hausanschluss. Wenn sich Eigentümer oder Vermieter frühzeitig für Glasfaser entscheiden, bekommen sie den FTTH-Anschluss häufig kostenlos. Wer später Glasfaser möchte, zahlt für die Bauarbeiten meist 800 bis 2.500 Euro und teils mehr.


Erstverträge dürfen maximal 24 Monate laufen und müssen danach monatlich kündbar sein. Achten Sie beim Tarif auf folgende Punkte:

  • Welche maximale Download- und Uploadrate brauche ich? FTTH- und FTTB-Anschlüsse bieten 1.000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und teils mehr. Sie können aber auch weniger Leistung buchen und zahlen dann auch monatlich weniger.

  • Welche Inklusivleistungen hat der Vertrag? Internetanbieter vermieten häufig Glasfasermodem und WLAN-Router. Beachten Sie mögliche Aufpreise. Grundsätzlich können Sie auch eigene Geräte kaufen und anschließen.

  • Was benötige ich zusätzlich? Meist können Sie mit Ihrem Glasfaservertrag direkt den Fernsehempfang buchen. Auch Telefon läuft über Glasfaser, Ihre alte Rufnummer können Sie mitnehmen. Diese Mitnahme nennt sich Portierung. Damit beauftragen Sie Ihren neuen Anbieter.

Schritt 3: Einverständnis einholen und den Bau vorbereiten


Gibt es bereits ein Glasfaserkabel bis ins Haus, können Sie diesen Schritt überspringen. Doch in den meisten Fällen muss die Glasfaser erst einmal physisch ins Gebäude kommen.


Eigentümerinnen und Eigentümer müssen

  • bei einem Ortstermin klären, auf welchem Weg das Kabel übers Grundstück führt. In der Regel verläuft es unterirdisch.

  • festlegen, wo das Kabel ins Haus gelangt und der Hausübergabepunkt (HÜP) entsteht.

  • dem Anbieter oder der Baufirma Zugang zum Grundstück und Gebäude gewähren.


Mieterinnen und Mieter müssen

  • den Vermieter über den geplanten Glasfaseranschluss informieren. Er muss dies nach § 145 Telekommunikationsgesetz grundsätzlich dulden, kann dies aus baulichen Gründen aber auch ablehnen.

  • einen Glasfaseranschluss akzeptieren, wenn der Vermieter ihn möchte und die Arbeiten mindestens drei Monate im Voraus schriftlich ankündigt. Einen Glasfaservertrag müssen die Mieter dann aber nicht abschließen.


Vermieterinnen und Vermieter dürfen

  • Baukosten für einen Glasfaseranschluss auf ihre Mieter umlegen. Das sogenannte Glasfaserbereitstellungsentgelt kann bis zu 60 Euro jährlich betragen.


Schritt 4: Baufirma legt den Glasfaseranschluss bis ins Haus


Der Ausbau wird sichtbar, wenn die Glasfaser-Bauarbeiten beginnen. Tiefbaufirmen verlegen die Glasfaserkabel zunächst in der Straße und dann zu allen Gebäuden, die einen Anschluss gebucht haben. Ein Bauverfahren, vor allem in und entlang von Straßen, heißt Trenching: Dabei fräst eine Maschine einen Schlitz in den Grund, in den Arbeiter dann ein Leerrohr für die Glasfaser legen.


Für kurze Strecken auf dem Grundstück nutzen die Baufirmen oft Erdraketen – Bohrköpfe, die mithilfe von Druckluft unterirdisch vorwärtskommen. Alternativ erstellt eine Spülbohrung den kleinen Tunnel für das Kabel mithilfe von Flüssigkeit. Beide Verfahren lassen den Vorgarten oder die Hofeinfahrt intakt, weil es nur je ein Loch am Start und am Ziel braucht.

Schematische Darstellung des Erdraketen-Verfahrens. Ein Arbeiter in einer Startgrube bedient die Erdrakete, die von einem Kompressor mit Druckluft angetrieben wird. Die Zielrichtung zum Haus wird über eine Peiloptik und einen Peilstab bestimmt.

Über eine winzige Öffnung in der Hauswand gelangt die Glasfaser in den Keller. Dort bauen Techniker einen HÜP – die Schnittstelle vom öffentlichen zum hausinternen Netz. Sollten Schäden entstehen: Dokumentieren Sie diese, am besten mit Fotos, und melden Sie sie dem Internetanbieter.


Schritt 5: Inhouse-Verkabelung bis in die Wohnräume


Vom HÜP führt ein Kabel zur Glasfaser-Anschlussdose, auch GF-TA genannt. Die Dose befindet sich im Einfamilienhaus meist in einem Wohnraum. Wer das Kabel dorthin legt – ob Eigentümer oder Anbieter – müssen Sie individuell beim Ortstermin klären.


Im Mehrfamilienhaus gibt es eine Dose für jede Wohnung. Manche Internetanbieter erledigen die Verkabelung für die Eigentümer bzw. Vermieter als zusätzliche Leistung. Eigentümer müssen dies aber teils selbst übernehmen. Gehört die Infrastruktur im Gebäude dem Vermieter, kann er dafür eine Modernisierungsmieterhöhung verlangen – ist dann aber auch für den störungsfreien Betrieb zuständig.

Infografik zur Glasfaser-Verkabelung im Haus. Zu sehen ist der Querschnitt eines Hauses. Vom Hausübergabepunkt verläuft das Kabel zur Glasfaser-Dose und von dort zum Modem und zum Router, der das Haus über WLAN mit schnellem Internet versorgt.

Achten Sie in jedem Fall darauf, dass auch durchs Haus möglichst Glasfaser- oder hochwertige LAN-Kabel (Kategorie 6 oder höher) führen. Andere Kabel würden Ihren schnellen Glasfaseranschluss auf den allerletzten Metern ausbremsen. Positionieren Sie Ihren WLAN-Router zentral im Wohnbereich. Bei großen Wohnungen oder mehreren Etagen, sollten Sie Repeater einsetzen, die das Signal verstärken.


Schritt 6: Richten Sie Glasfasermodem und WLAN-Router ein


An die Dose schließen Sie das Glasfasermodem (ONT) und den Router an – oder ein Gerät, das Modem und Router kombiniert. Schon beim Vertragsabschluss haben Sie festgelegt, ob der Anbieter Geräte stellt oder Sie eigene Hardware kaufen. Fragen Sie Ihren Anbieter, ob Sie die Geräte selbst in Betrieb nehmen oder ob ein Techniker dies übernimmt.


Glückwunsch: Sie haben nun technisch gesehen das beste Internet. Mit Glasfaser sind Sie für die digitale Zukunft – von Smart Home bis Künstliche Intelligenz – gerüstet. Und Sie haben viele Jahre Ruhe, denn weitere Bauarbeiten brauchen Sie in den kommenden Jahren nicht.

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